Skate- und Bikepark Halver: Welche Pläne können wirklich umgesetzt werden? 15. Dezember 202415. Dezember 2024 | Sina Löschke, Martin Donat Darum geht‘s:Welche Pläne gibt es aktuell für einen Skate- und Bikepark Halver?Wovon hängt ab, was vom Bebauungsplan wirklich umgesetzt wird?Was könnte getan werden, wenn der Stadt am Ende Geld für den Bikepark Halver fehlt? Die Skateranlage an der Katrineholmstraße in Halver war ein beliebter Treffpunkt für Skater*innen jeden Alters. Im März 2021 sperrte die Stadt das Areal und baute anschließend alle Rampen ab. Die Anlage wurde Jahre zuvor ohne Genehmigung errichtet. Ein Gerichtsurteil untersagte den weiteren Betrieb an diesem Standort. Seitdem suchen Stadtverwaltung und Politik nach einem neuen Standort. Dort sollen im Idealfall auch Halvers Mountainbiker*innen eine eigene Strecke, den Bikepark Halver, erhalten. Deren verschiedene, privat im Wald errichtete Rennstrecken waren leider illegal und wurden ebenfalls geschlossen. 🎥 Martin Donat Welche Pläne gibt es aktuell für einen Skate- und Bikepark Halver? Die Stadtverwaltung und die Politik favorisieren derzeit den Bau eines kombinierten Skate- und Bikeparks an der Karlshöhe. Dieser soll auf einer rund 8.500 Quadratmeter großen Waldfläche entstehen. Das Gelände liegt zwischen der Minigolfanlage und dem Wohngebiet am Neuen Herweg. Vorgesehen sind eine etwa 600 Quadratmeter große Skatefläche mit Rampen (Grundfläche 30 x 20 Meter). Dazu käme der Bikepark Halver mit verschiedenen Elementen. Dazu gehören eine Startrampe zum Schwungholen, eine Dirtline sowie ein Pumptrack. Falls dir diese Begriffe nichts sagen: Eine Dirtline besteht aus mehreren Sprüngen. Die Biker heben hier ab und können in der Luft Tricks machen, beispielsweise den Lenker verdrehen. Bei einem Pumptrack geht es darum, ohne zu treten Schwung aufzubauen. Dafür drücken (=„pumpen“) die Biker ihr Rad aktiv in die Wellen und Kurven der Strecke und werden dadurch schneller. Pumptracks sind für ungeübte Biker ein ebenso großer Spaß wie für Profis und eine große Bereicherung für jede Stadt. Diese Bilder stammen vom geförderten Pumptrack Projekt in Rheinberg. Dieser ist zwar asphaltiert (die Pläne in Halver sehen eine „wassergebundene Deckschicht“ vor), das Prinzip ist aber dasselbe. Eines haben alle gepflegten Pumptracks gemeinsam: Sie sind ein großer Spaß für Jung und Alt, für Einsteiger und Profis. 📷 Martin Donat Bevor gebaut werden kann, braucht die Stadt ein Baurecht. Zuerst muss die offizielle Waldfläche in eine Waldfläche mit Skateranlage und Bikepark umgewidmet werden. Anschließend wird ein Bebauungsplan erstellt und abgestimmt. Beides darf im Grunde erst geschehen, wenn die Öffentlichkeit dazu angehört wurde. Auch alle involvierten Behörden und Träger öffentlicher Belange müssen ihr Einverständnis gegeben haben. In den zurückliegenden Monaten wurden beide Verfahren durchgeführt und Lösungen für aufgeworfene Fragen gefunden. So konnte der zuständige Fachausschuss für Planung und Umwelt des Rats der Stadt Halver am 27. November 2024 der Änderung des Flächennutzungsplanes einstimmig zustimmen. Auch den vorgestellten Bebauungsplan befürwortete er. In einem zweiten Schritt schloss sich der Rat diesem Votum an. Wovon hängt ab, was vom Bebauungsplan wirklich umgesetzt wird? Zum einen benötigt die Stadt Halver eine Baugenehmigung des Märkischen Kreises für den Skate- und Bikepark Halver. Zum anderen ist es wie immer eine Frage des Geldes. Für den Bau des Skateparks wird die Stadt eine Förderung über das sogenannte Leader-Programm beantragen. Hat der Antrag Erfolg, würden über das Programm 70 Prozent der Baukosten getragen. Die restlichen 30 Prozent müssten aus der Stadtkasse finanziert werden. Für den Bikepark Halver schwebt der Stadtverwaltung ein ähnlicher Weg vor. Allerdings bräuchte es hier andere Fördertöpfe, sollten beide Anlagen zeitgleich entstehen. Diese Skizze zeigt, wie der Skatepark Halver (graue Fläche links) und der Bikepark Halver (braune Fläche in der Mitte) aussehen könnte. Diese Planung stammt von Turbomatik Bikeparks aus Warstein. Bis jetzt hat die Stadtverwaltung den Ratsfraktionen noch keine Kostenvoranschläge für die geplanten Sportanlagen vorgelegt. Es ist unklar, ob die Stadt im nächsten Jahr genug Geld hat, um den Eigenanteil für die Skaterbahn zu decken. Die Verhandlungen zum Haushalt 2025 beginnen erst zum Jahresende. Aktuell sieht es ganz danach aus, als würden die finanziellen Spielräume Halvers immer kleiner. Keine Ratsfraktion kann heute versprechen, dass der kombinierte Skate- und Bikepark Halver am Ende tatsächlich gebaut wird. So ehrlich müssen wir angesichts der leeren Stadtkassen sein. Was könnte getan werden, wenn der Stadt am Ende Geld für den Bikepark Halver fehlt? Die Skaterbahn muss asphaltiert werden. Das ist zweifellos eine Aufgabe für Profis. Ebenfalls sollten Fachleute die Start- und Sprunghügel für den Bikepark aufschütten und verfestigen, damit alles stabil steht. Sparen ließe sich dann aber bei der Pflege der Anlagen. Vorstellbar wäre etwa ein Deal zwischen den Mountainbiker*innen und der Stadtverwaltung: Die Aktiven greifen regelmäßig selbst zu Schippe und Schaufel. Sie verfüllen die Rinnen, die starker Regen auswäscht. Wenn bei feuchter Witterung gefahren wird, können ebenfalls Rinnen entstehen, die wieder beseitigt werden müssen. Die Stadtverwaltung organisiert, dass Mitarbeitende des Bauhofes zweimal jährlich die Ränder der Fahrspuren freischneiden. Zudem stellt sie einen Mülleimer an der Anlage auf. Das Müllsammeln selbst wäre dann ebenfalls Aufgabe der Sportler*innen. Fänden sich interessierte Biker*innen oder aber ein Verein, der mögliche Reparatur- und Wartungsarbeiten für längere Zeit übernehmen würde? Falls ja, sollten sich diese Akteure bald zu Wort melden. Sie sollten bei den politischen Entscheidungen zum Skate- und Bikepark Halver mitreden (uns erreicht ihr über info@gruene-halver.de). Wir als Ratsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN wollen den Neubau sowohl vom Skatepark Halver als auch vom Bikepark Halver unterstützen. Uns ist aber ebenso wichtig, dass beides gut gepflegt wird und lange erhalten bleibt. Schließlich sollen sich nicht nur eine, sondern viele Generationen Skate- und Bikebegeisterter in dem neuen Sportpark austoben können.
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